Die Erste Stadtmauer – um das Jahr 1215

Um das Jahr 1215

Wir befinden uns in der Hohezeit der jungen Stadt Friesach, dem wichtigsten Ort in Kärnten im Hochmittelalter. Der Friesacher Pfennig, gewonnen aus dem Silber, das rund um die Stadt abgebaut wurde, ist die bedeutendste Münze in Mitteleuropa. Durch die Lage direkt an einer Handelsroute machte man gute Einnahmen an der Maut. In der Stadt residierte der Vizedom, der die Salzburger Besitzungen südlich der Tauern (alle Besitzungen in Kärnten (Landgericht auf dem Krappfeld mit Althofen und Hüttenberg, Landgericht auf dem Zollfeld mit Maria Saal, Urbaramt Lavanttal mit der Stadt St. Andrä, Herrschaft Sachsenburg, Feldsberg und Lengberg im Drautal, Stall im Mölltal, sowie einige weitere Burgen und Herrschaften), einige obersteirische Herrschaften (Baierdorf, Fohnsdorf und Bischoffeld) und später auch den Lungau, die Herrschaft Gmünd (mit Stadt und Rauchenkatsch) und Windischmatrei) verwaltete.

Friesach gewann als zweite Residenzstadt der Salzburger Kirche an Bedeutung und darum haben sich auch viele Orden niedergelassen. Eine starke Judengemeinde weist auf eine rege Handelstätigkeit hin.

Überall in Europa werden wieder befestigte Städte errichtet. So auch in Friesach. Es entsteht der erste Mauerring um die Stadt, die viel großzügiger angelegt war als die spätere heute sichtbare Befestigungsanlage. Innerhalb der Mauern stand damals auch das Dominikanerkloster, das sich heute im Vorfeld befindet.

Im Osten verlief die Mauer etwa 60m östlicher und durchzieht heute so manchen Garten oder Haus der dortigen Villen. Dann ist sie ident mit der östlichen und nördlichen Gartenmauer des Dominikanerklosters und zieht sich auf den Petersberg hinauf. Eine Mauer ist auch bis zur Burg Geiersberg nachgewiesen.

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Zeichnung von A. Essenwein aus dem Jahr 1863 mit bestehenden und ehemaligen Mauern der Stadtbefestigung